Drei Mitglieder des Flugsportvereins Gerstetten haben ihre Ausbildungsziele in kurzer Zeit erreicht: „Nach dem Ausklinken war‘s einfach genial“, beschreibt einer der Teilnehmer sein Gefühl beim ersten Alleinflug.
Die beiden Segelflugpiloten, Jonas Karger und Max Waggershaus entschlossen sich im Frühjahr 2015 ihre Segelfluglizenz zu erweitern und die Berechtigung für unseren doppelsitzigen Motorsegler zu erwerben. Da sie bereits eine gültige Segelfluglizenz besitzen, konnten sie die sogenannte TMG-Berechtigung in kurzer Zeit erwerben. Dazu absolvierten sie mehrere Stunden mit und ohne Fluglehrer auf dem Motorsegler und mussten ihr Können in einer praktischen Prüfung unter Beweis stellen. Durch den Erwerb dieser Berechtigung können sie nun motorgetriebene Segelflugzeuge, kurz „Motorsegler“, fliegen und selbstverständlich auch Personen dazu mitnehmen.
Einen weiteren fliegerischen Erfolg konnte unser 15-jähriger Flugschüler Georg Zimmermann erreichen. Er hat die für seine Segelflugausbildung wichtigste Hürde in kürzester Zeit erreicht. Nachdem er erst im Mai durch die Teilnahme an unserem jährlich stattfindenden Schnupperlager in den Verein eingetreten war, konnte er in der kurzen Zeit 100 Starts und Landungen, begleitet von unseren sieben Fluglehrern auf dem Flugplatz Gerstetten durchführen und hat es so in Rekordzeit geschafft, dass nach Absprache mehrere Fluglehrer beschlossen wurde, ihn alleine fliegen zu lassen.
Der erste Alleinflug ist das erste große Ziel jedes Flugschülers. Das Gefühl nun endlich alleine im Cockpit des Flugzeuges zu sitzen, die vielfach geübten Abläufe alleine und ohne unmittelbare Aufsicht des Fluglehrers auszuführen und selbstständig den Kurs bestimmen zu können, ist für nahezu jeden ein unbeschreibliches Gefühl. Die einzige Verbindung ist der Fluglehrer, der den Flug des Piloten vom Boden überwacht und bei Bedarf über Funk Anweisungen geben kann. Auch Georg beschreibt das Gefühl so: „Nach dem Ausklinken war‘s echt entspannend bzw. einfach genial.“
Der erste Alleinflug ist aber noch nicht das Ende der Ausbildung. In den folgenden Wochen wird er nun zahlreiche Flüge mit der ASK 13 in der Nähe des Platzes unternehmen, die dann auch zunehmend länger sein können, solange bis er sicher genug ist, um auf einen anderen Flugzeugtyp umschulen zu können. Dieser nächste Schritt wird die Umschulung auf die Ka8 sein, einem der ASK13 ähnlichen, aber einsitzigen Segelflugzeug. Danach folgt dann das Training auf den modernen Kunststoff-Segelflugzeugen, wie der DG 303 oder der doppelsitzigen DG 505.
Den Abschluss der Ausbildung bildet dann die theoretische und praktische Prüfung, sowie ein Überlandflug, bei dem der Flugschüler nach vorheriger Einweisung durch Streckenflug- erfahrene Fluglehrer mit einem Flug über mindestens 50 km Länge zeigen muss, dass er auch längere Flüge planen und durchführen kann. Danach steht dem frischgebackenen Piloten der Flugzeugpark des FSV Gerstetten offen, um seine fliegerischen Träume wahr werden zu lassen. Auch die Teilnahme an nationalen und internationalen Wettbewerben ist nicht ausgeschlossen.