Insgesamt haben wir 2016 über 1800 Stunden in der Luft verbracht und davon 1440 Stunden auf Segelflugzeugen. Wir sind in Aubenasson (Frankreich) und Samedan (Schweiz) im Fluglager und sind auf den Segelflugwettbewerben Klippeneck und Roitzschjora vertreten. Und mit 61.000 km haben wir gemeinsam die Welt mehr als einmal umrundet (emissonsfrei und rein theoretisch).

Ende März gibt’s nach dem Winter endlich wieder Luft unter die Flügel. Die Luftmasse stimmt und dient prima zur Übung. Entlang der schwäbischen Alb, wieder mit dem Flugzeug und der Thermik vertraut machen, und schon sind die ersten Flugstunden im Flugbuch eingetragen. Ende April entfernen sich unsere Wendepunkte zunehmend vom Startflugplatz und es geht, wie gewohnt, in die Alpen, Schwarzwald oder in den Odenwald. Die ersten größeren Strecken über 500 km lassen auf einen guten Mai hoffen.

Und dann kommt der 4. Mai 2016. Schon die Wettervorhersage macht Tage zuvor klar, dass der Tag einzigartig wird. Die Luftmasse stimmt und wir stehen direkt auf der Rückseite einer Front. Beste Bedingungen für große Strecken und lange Flüge. Als am Abend klar wird, dass von Gerstetten in den Schwarzwald, hoch in die Rhön (östlich Fulda) und zurück nach Gerstetten erstmals über 1.000 km von Gerstetten geflogen sind, ist unsere Vorfreude mehr als erfüllt. Auch die nächsten vier Tage bestätigen die außergewöhnliche Wetterlage. Das Wetter trocknet zwar zunehmend ab und es bilden weniger Wolken, doch auch im Blauen ist die Thermik stark und wir können von Mittwoch bis Sonntag 8.400 km fliegen.

Der extreme Niederschlag macht Mai und Juni zu ruhigen Monaten. Auch wenn einzelne Tage schöne Flüge ermöglichen, wird im und um das Pfingstfluglager verstärkt das Thermikkreisen geübt. Nun macht auch hier Übung den Meister und wir werden diese Erfahrungen in den nächsten Monaten wieder brauchen und ordentlich einsetzen können.

Nach dem Hammer-Wochenende im Mai und den weniger ergiebigen Mai-Juni-Monaten, werden Juli und August zuverlässige Monate. Wir kommen jedes Wochenende in die Luft und können auch Tage unter der Woche nutzen. Mit dem Ende der Sommerferien steht noch eine letzte Überraschung zum Ende der Segelflugsaison an.

Am zweiten Septemberwochenende bilden sich über der schwäbischen Alb Wolkenstraßen. Nach dem Start geht es in wenigen Kreisen bis zur Untergrenze der Wolke. Und von da an versucht uns die Wolke im Geradeausflug noch höher zu treiben … und die nächste auch … und die danach auch. Quasi ohne Kreise schießen wir mit unseren Segelflugzeugen entlang der Wolkenstraßen. Die Landschaft zieht unter den Flügeln entlang, die Kilometer purzeln nur so. Der September verabschiedet sich mit einem traumhaften Wochenende und beendet für uns die Segelflugsaison 2016.

In wenigen Monaten geht es endlich wieder los. Und um nicht ganz am Boden zu bleiben, werden unsere Motorflugzeuge nun bei glasklarer Sicht den Alpenhauptkamm von Ost bis West bewundern … denn der Winter hat auch seine Vorzüge und man kann aus allem das Beste machen ;-).