Die Saison ist in Deutschland vorbei und damit beginnt die Zeit der Winterwartung, in der alles vorbereitet wird, was für das Fliegen wichtig ist. Dazu gehören auch die Rettungsfallschirme, die bei der Winterwartung nie als erstes genannt werden. Sie sind nur ein kleiner Teil des Fliegens, man setzt sie einfach auf und denkt kaum weiter darüber nach, höchstens, wenn sie beim Sitzen etwas drücken. Doch im Ernstfall sind sie unser Plan B, und genau deshalb trafen sich sieben Teilnehmer, darunter drei aus Bayern, auf dem Klippeneck zu zwei intensiven Wochenenden, um das richtige Packen der Rettungsfallschirmen zu erlernen. Trotz einer Umleitung fanden schließlich alle ihren Weg zum Kurs. Von Anfang an wurde jeder Schritt geduldig erklärt und direkt gezeigt, bevor alle selbst Hand anlegen konnten. Wie bei so vielem gehörte nicht nur die Praxis dazu, sondern auch die Theorie. Erst mit der Zeit wurde vielen bewusst, wie viel mehr hinter dem System steckt, das man beim Fliegen oft einfach nur anlegt, ohne weiter darüber nachzudenken.

Mit zunehmender Übung wurden die einzelnen Schritte immer vertrauter, und die praktische Prüfung mit ihrem festen Zeitlimit zeigte deutlich, ob die Abläufe und Handgriffe wirklich sitzen. Zwar möchte man im Vereinsalltag nicht unter Druck packen, doch diese Vorgabe machte sichtbar, wie sicher man die Handgriffe beherrscht. Viele erlebten kleine, aber wichtige Fortschritte, angefangen bei den ersten wirklich sauberen Faltungen bis hin zu einem spürbar flüssigeren Arbeiten. Am Ende stand ein neues Verständnis für die Rettung und das Gefühl, mit der damit verbundenen Verantwortung gut umgehen zu können. Gleichzeitig blieb die Hoffnung bestehen, dass der Fallschirm nie zum Einsatz kommen muss und die ganze Arbeit im besten Fall umsonst war.

Die gemeinsame Zeit am Klippeneck trug ebenso zu einem gelungenen Lehrgang bei. Die Gruppe übernachtete zusammen auf dem Berg, und die Abende boten Gelegenheit für Gespräche, Austausch und viel Gelächter. Auch beim Packen selbst war immer eine helfende Hand zur Stelle, und die gegenseitige Unterstützung machte die intensiven Stunden leichter. Neben dem eigentlichen Thema kam auch das Fliegerische nicht zu kurz. Man sprach über Erfahrungen aus den eigenen Vereinen, verglich Ausrüstung und nahm neue Anregungen für die kommende Saison mit.

Für eine rundum super gute Betreuung sorgte die Lehrgangsleiterin Heike Diebold (vielen Dank Dir nochmal!), die zusätzlich Unterstützung mitgebracht hatte (auch Danke an Dich Tobi!), sodass wirklich niemand mit offenen Fragen zurückblieb. Am Ende waren die beiden Wochenenden für alle ein prägendes Erlebnis: fachlich anspruchsvoll, gruppenstärkend und voller neuer Erkenntnisse darüber, wie wichtig und Komplex ein einfacher Rettungsfallschirm ist, auch wenn man hofft, ihn niemals brauchen zu müssen und der Plan B auch nur Plan B bleibt.